
Stockum-Püschen, 11.02.2025 – Auf Antrag von Vorstand und Aufsichtsrat beschließt die Generalversammlung einstimmig, die Wäller Markt eG zum 01.04.2025 zu liquidieren. Der bisherige Software-Partner hat jedoch eine Fortführung des Online-Marktplatzes in Aussicht gestellt.
Am Abend des 11. Februar folgten die anwesenden stimmberechtigten Mitglieder der Wäller Markt eG dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat und beschlossen, die Genossenschaft zum 01.04.2025 zu liquidieren.
Im Vorfeld der Abstimmung präsentierten die beiden Vorstände Andreas Giehl und Wendelin Abresch die wesentlichen Kennzahlen zur Geschäftsentwicklung seit dem Start in 2022 und wagten eine Prognose für die Jahre 2025 und 2026. Zugleich berichteten sie, dass der Förderzeitraum der laufenden LEADER-Förderung zum 30.06.2025 mit der Folge endet, dass ab Juli 2025 keine EU-Fördermittel mehr abgerufen werden können. Ein geplanter weiterer Förderantrag wird nicht mehr gestellt. Aufgrund geringerer Gesamtkosten und einer prozentualen Förderung werden von der ursprünglich zugesagten Fördersumme mehr als 300.000 € nicht mehr abgerufen werden.
Die bislang erzielten Geschäftszahlen blieben unter den Erwartungen und lassen eine Fortführung der Genossenschaft ohne weitere Förderung nicht zu. Im Rahmen der Aussprache dankten einige Mitglieder dem Vorstand für ihren unermüdlichen Einsatz beim Aufbau und dem Betrieb des Bündnisprojekts, das jedoch noch 3 bis 4 Jahre gebraucht hätte, um wirtschaftlich tragfähig zu sein. Die Werbegemeinschaft „Treffpunkt Wissen“ überreichte sogar einen reich gefüllten Präsentkorb an das wällermarkt Team.
Beide Vorstände bedankten sich bei folgenden Gruppen und Personen:
- Den Mitgliedern der Genossenschaft, die mit ihrer Kapitaleinlage statt eines reinen Lippenbekenntnisses, zum nötigen Startkapital beigetragen haben.
- Den engagierten Inhaberinnen und Inhabern aus dem heimischen Einzelhandel, den Erzeugerbetrieben und Dienstleistern, die im wällermarkt eine Chance für den Einstieg in den Onlinehandel gesehen haben.
- Den Sponsoren, die uns mit ihren Werbekostenzuschüssen - insbesondere in der schwierigen Startphase - einige sichere Einnahmen beschert haben. Zu nennen sind hier insbesondere die regionalen Banken,
- Den Kooperationspartnern, wie z.B. der Wäller Helfen e.V. und anderen, die die Idee der Genossenschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt haben.
- Der Firma Westerwälder Holzpellets, in Person von Herrn Markus Mann, der uns ein kapitalersetzendes Rangrücktritts-Darlehen gewährt hat und zwischenzeitlich sogar auf eine Rückzahlung verzichtet hat,
- Den 13 (von 23) Verbandsgemeinden und den beiden Städten Daaden und Hachenburg, die den wällermarkt mit einem Zuschuss unterstützt hatten.
- Den zahlreichen Kundinnen und Kunden, die nach einer ersten Bestellung mehrheitlich zu zufriedenen Stammkunden geworden sind.
Und nicht zuletzt den Mitarbeitenden, für die ihre Tätigkeit weit über einen herkömmlichen Job hinausging, sondern eine Herzensangelegenheit war.
Die gute Nachricht des Abends war, dass der bisherige Software-Anbieter Atalanda den Online-Marktplatz weiter betreiben möchte - allerdings ohne die kostenintensive Lieferlogistik. Da aber ohnehin bislang ca. die Hälfte aller Bestellungen aus ganz Deutschland kamen, ist dies für die Anbieter, die bereit sind, Pakete oder Päckchen zu versenden, eine gute Option. Wendelin Abresch betont: "Wenn viele der Anbieter mitmachen, war zumindest die bisher geleistete Arbeit nicht ganz umsonst".
Die folgende Grafik zeigt, dass sich die regionalen und überregionalen Bestellungen in der Gesamtjahresbetrachtung 2024 ca. gleichauf lagen - ein Beweis, dass der wällermarkt auch überregional wahrgenommen und genutzt wurde.
D
Die folgende Grafik zeigt, dass das Verhältnis zwischen regionalen und überregionalen Bestellungen pro Quartal 2024 einer gewissen Schwankung unterlag. Während in Q2 der überregionale Anteil bei mehr als 60 % lag, schrumpfte dieser im Jahresendgeschäft /Q4) auf ca. ein Drittel.