
Die FDP Hoher Westerwald berichtet von Ihrem Besuch bei der Wäller Markt eG:
Am 30.6. besuchte eine Abordnung des FDP-Ortsverbands „Hoher Westerwald“ den regionalen Handelsplattformbetreiber „wällermarkt eG“ am Unternehmenssitz in Stockum-Püschen.
Vorstand Wendelin Abresch führte die Besucher zum einen durch die Räumlichkeiten, hierbei insbesondere die für die Umschlaglogistik benötigte Lagerhalle inkl. der für die regionalen Erzeugerprodukte vorhandenen Kühlmöglichkeiten. Darüber hinaus wurde der innovative Logistikprozess inkl. online verfolgbaren Temperatursensoren zum Tracken der Kühlkette vom lokalen Erzeuger bis zum Endkunden sowie insbesondere die 100% lokal emissionsfreie und mit regionalem Ökostrom betriebene e-Lieferflotte näher erläutert. Hierbei wurde gleichzeitig auch deutlich, dass die im Gewerbegebiet vorhandene Strom-Infrastruktur für eine weitere Expansion oder ein Schnelladen über die installierten, haushaltsüblichen Wallboxen hinaus, derzeit nicht vorhanden wäre.
Das Geschäftsmodell wird aktuell bei 550.000 auf der Plattform verfügbaren Produkten zu rund 70% von regionalen Erzeugerprodukten getragen – im Bereich der klassischen Handelswaren liegt noch eine Menge Potenzial. Aber auch hier werden ständig neue, regionale Händler an den Onlineshop angebunden und beim Start ihrer regionalen Onlinevermarktung vom insgesamt 6-köpfigen wällermarkt-Team intensiv begleitet.
Wendelin Abresch berichtete allerdings auch von den erheblichen Herausforderungen, die dem jungen und kleinen Regionalunternehmen – trotz der erhaltenen Fördermittel – den Start teils erschwert bzw. erheblich verzögert haben. Die größten Herausforderungen lagen dabei wie so oft in den Mühlen der Bürokratie: Als Beispiel hierfür sei genannt, dass – obwohl am Gebäude selbst keinerlei bauliche Veränderungen vorgenommen wurden – aufgrund der Nutzungsänderung ein neuer „Bauantrag“ gestellt werden musste, um die Betriebsgenehmigung zu erhalten – über Verbandsgemeinde- und Kreisverwaltung. Ein Architekt musste für die Erstellung neuer Pläne beauftragt werden. Die dadruch entstandene Verzögerung betrug 3 Monate und die Kosten beliefen sich nur für diesen Vorgang auf über 5.000 €. Vorher war in dem gemieteten Gebäude - im Gewerbegebiet - ein metallverarbeitender Betrieb mit Produktion und Verwaltung tätig. Von der Wäller Markt eG wird dieses lediglich als komplett geräuschloses und (in der Regel nur stundenweises) Umschlaglager nebst Büroräumen genutzt. Hinzu kommt aufgrund von Anforderungen des Veterinäramtes ein Investment von über 30.000 € für rutschhemmende Böden im Lager, entsprechende Groß-Reinigungsmaschinen, hygienische Großküchen-Arbeitstische, die Trennung von Food- und Nonfood-Lagerplätzen etc., obwohl selbst im Fall der regionalen Erzeugerprodukte nur kundengerecht vakuumiert bzw. komplettverpackte Ware ein- und wieder ausgelagert werden.
Für die anwesenden FDP-Vertreter wurde hiermit erneut deutlich, dass dringend weiter an der Schaffung investitionsfördernder Rahmenbedingungen für Unternehmer und Gründer gearbeitet werden muss und verzichtbare bürokratische Hindernisse abgeschafft sowie behördliche Prozesse konsequent vereinfacht und digitalisiert werden müssen!
Von politischer Seite wünscht sich Wendelin Abresch daher insbesondere eine noch intensivere Vernetzung der drei Landkreise des geografischen Westerwaldes – so wie dies bereits mit der Initiative „Wir Westerwälder“ erfolgreich praktiziert wird. Ein Projekt, an dem das wällermarkt-Team in diesem Zusammenhang aktuell konzeptionell arbeitet, ist beispielsweise mit seiner einzigartigen und CO2-freien Regionallogistik regionale Erzeuger noch intensiver mit ortsansässigen Restaurants sowie Kantinen in Kitas, Schulen, Behörden etc. zusammenzubringen – dies wäre sowohl ein Beitrag zur regionalen Wirtschaftsförderung als auch zu nachhaltigem und gesundem Essen in privaten wie öffentlichen Einrichtungen. Dafür wünscht sich Wendelin Abresch die politische Unterstützung in den Landkreisen. Einer der anwesenden FDP-Vertreter bot in diesem Zusammenhang an, zu prüfen, an welchen Stellen in der Verwaltung dieses unterstützenswerte Thema richtig platziert werden könne.